Uganda Informationen

Uganda liegt in Ostafrika und zählt rund 47 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner. Aufgrund seiner besonderen Naturvielfalt wurde das Land einst von Winston Churchill als „die Perle Afrikas“ bezeichnet. Die Landschaft reicht von weiten Savannen über Regenwälder bis hin zum Viktoriasee im Südosten, dem größten See Afrikas. Im Westen liegt der Mount Stanley, der dritthöchste Berg des Kontinents. In verschiedenen Regionen leben zudem die vom Aussterben bedrohten Berggorillas, von denen ein erheblicher Teil in Uganda lebt.

Seit der Unabhängigkeit von der britischen Kolonialherrschaft im Jahr 1962 hat das Land zahlreiche politische und wirtschaftliche Entwicklungen durchlaufen. Dennoch bestehen weiterhin Herausforderungen, insbesondere in den Bereichen Armutsbekämpfung, Bildung und Infrastruktur. Das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf liegt bei etwa 1.100 US-Dollar pro Jahr, und ein großer Teil der Bevölkerung lebt unterhalb der Armutsgrenze.

Vor allem im Bildungsbereich zeigen sich strukturelle Schwierigkeiten. Zwar ist der Schulbesuch an staatlichen Grund- und Sekundarschulen grundsätzlich kostenfrei, doch reichen die vorhandenen Mittel oft nicht aus, um allen Kindern einen verlässlichen Zugang zu qualitativ guter Bildung zu ermöglichen. Klassen sind häufig überfüllt, Schulmaterialien fehlen und viele Gebäude befinden sich in einem schlechten Zustand oder existieren nicht. In einigen Regionen findet der Unterricht teilweise im Freien oder in provisorischen Räumen statt.

Auch der Mangel an Lehrkräften ist ein zentrales Problem. Besonders in abgelegenen Gegenden ist es schwierig, ausreichend qualifiziertes Personal zu gewinnen, da die Arbeitsbedingungen oft herausfordernd sind und die Vergütung niedrig ausfällt. Zusätzlich können selbst geringe Ausgaben für Schulmaterialien oder Prüfungen für viele Familien ein Hindernis darstellen. Nicht selten verlassen Kinder die Schule frühzeitig, um im Haushalt oder in der Landwirtschaft mitzuarbeiten. Die Alphabetisierungsrate liegt bei etwa 80 Prozent. Etwa die Hälfte der Bevölkerung ist jünger als 15 Jahre, was das Bildungssystem zusätzlich belastet. Die Lebenserwartung liegt unter 60 Jahren.

Insbesondere in ländlichen Regionen wird der eingeschränkte Zugang zu Bildung deutlich. Der Schulweg kann lang und unsicher sein, und die Ausstattung vor Ort reicht oft nicht aus, um stabile Lernbedingungen zu schaffen. Gleichzeitig gibt es viele engagierte Lehrkräfte, Eltern und lokale Initiativen, die sich mit großem Einsatz für Verbesserungen stark machen. Der geplante Schulcampus knüpft an diese bestehenden Bemühungen an. Ziel ist es, Bildung dort zu unterstützen, wo sie gebraucht wird, und gemeinsam mit den Menschen vor Ort Strukturen zu schaffen, die langfristig tragfähig sind.

In Uganda spielt die berufliche Bildung eine zentrale Rolle, insbesondere für Jugendliche, die keine Universität besuchen können. Berufsbildende Schulen, auch bekannt als Technical and Vocational Education and Training (TVET), kurz: Vocational Schools, vermitteln praxisnahe Fertigkeiten in Bereichen wie Landwirtschaft, Handwerk, Bauwesen, Elektrotechnik und Dienstleistungen. Diese Ausbildungsmöglichkeiten sind besonders wichtig, da viele junge Menschen nach dem Schulabschluss keine Möglichkeit haben, eine akademische Laufbahn einzuschlagen.

Berufsbildende Schulen tragen nicht nur zur individuellen Beschäftigungsfähigkeit bei, sondern stärken auch die wirtschaftliche Entwicklung auf Gemeindeebene. Durch die Vermittlung von Fähigkeiten, die in der lokalen Wirtschaft gefragt sind, ermöglichen sie es Absolventen, selbstständig zu arbeiten, kleine Unternehmen zu gründen oder in bestehenden Betrieben tätig zu sein. Dies ist besonders wichtig in ländlichen Gebieten, wo formale Arbeitsplätze oft knapp sind.

Die Einschreibungsrate an Hochschulen in Uganda lag im Jahr 2016 bei 4,76 Prozent. Diese Zahl verdeutlicht, dass nur ein kleiner Teil der Jugendlichen Zugang zu einer universitären Ausbildung erhält. Für die Mehrheit stellt die berufliche Bildung eine entscheidende Perspektive dar, um Erwerbsmöglichkeiten zu schaffen, eigenständig tätig zu werden und in vielen Fällen auch zur Versorgung ihrer Familien beizutragen.Studien zeigen, dass Absolventen von Berufsbildungsprogrammen höhere Beschäftigungsraten und Einkommen erzielen. Viele dieser Programme orientieren sich eng an den Bedarfen der lokalen Wirtschaft, was ihre Wirksamkeit zusätzlich erhöht. Berufsbildende Schulen tragen nicht nur zur individuellen Beschäftigungsfähigkeit bei, sondern stärken auch die wirtschaftliche Entwicklung auf Gemeindeebene. Durch die Vermittlung von Fähigkeiten, die in der Region gefragt sind, eröffnen sich konkrete Chancen auf eine selbstbestimmte berufliche Zukunft.

Darüber hinaus bieten viele Vocational Schools auch Schulungen in Lebenskompetenzen an, die den Jugendlichen helfen, informierte Entscheidungen zu treffen und ein produktives Leben zu führen. Diese umfassen Themen wie Gesundheit, unternehmerisches Denken und Umweltbewusstsein.​ Insgesamt sind berufsbildende Schulen in Uganda ein entscheidender Faktor, um jungen Menschen praktische Fähigkeiten zu vermitteln, die ihnen helfen, ihre Familien zu unterstützen und zur wirtschaftlichen Entwicklung ihrer Gemeinden beizutragen.

Auch der geplante Schulcampus wird einen besonderen Schwerpunkt auf praxisnahe Bildungsangebote im Sinne der beruflichen Bildung legen. Geplant sind berufsbegleitende Angebote für Schülerinnen und Schüler, die zusätzlich zum regulären Unterricht stattfinden und auf praktische Fähigkeiten in Bereichen wie Landwirtschaft, Handwerk oder einfachen Dienstleistungen ausgerichtet sind.