Finanzierung der Schule

Die Planung für den Schulcampus sieht vor, dass sich der Betrieb spätestens nach fünf Jahren selbst tragen kann. Die laufenden Ausgaben wie Gehälter und Betriebskosten sollen dann durch verschiedene Einnahmequellen gedeckt werden, die im Schulkonzept von Anfang an mitgedacht wurden.
Eine zentrale Säule wird die praxisnahe Ausbildung der älteren Schüler und Schülerinnen sein. In Uganda haben sogenannte „Vocational Schools“, also berufsbildende Schulen, eine große Bedeutung und sind vielerorts fester Bestandteil der Bildungslandschaft. Auch an der geplanten Schule wird dieser Bereich gezielt gefördert. Je nach Interesse haben die Jugendlichen die Möglichkeit, sich in verschiedenen praktischen Bereichen einzubringen. Geplant sind zum Beispiel kleine Werkstätten oder Projekte, in denen handwerkliche Produkte entstehen oder einfache Dienstleistungen angeboten werden können. Dazu gehören etwa Holz- oder Textilarbeiten, Reparaturen oder andere arbeitsnahe Tätigkeiten, die einen Bezug zum Alltag der Region haben. Die hergestellten Produkte oder angebotenen Leistungen können lokal verkauft werden. Die Einnahmen fließen in den Schulbetrieb zurück und tragen dazu bei, laufende Kosten zu decken. Gleichzeitig sammeln die Jugendlichen wertvolle Erfahrungen, die ihnen später im Berufsleben nützen können. In bestehenden Schulen mit ähnlichem Ansatz zeigt sich bereits, wie sehr solche Projekte zur Selbstständigkeit der Lernenden beitragen und welche Wirkung sie in der Region entfalten können. Weitere Informationen zur Bedeutung von Vocational Schools in Uganda finden sich hier.
Darüber hinaus soll die Landwirtschaft auf dem Schulgelände eine tragende Rolle spielen. Obst, Gemüse oder Getreide können nicht nur für die Versorgung der Schulgemeinschaft genutzt, sondern auch auf lokalen Märkten verkauft werden. So fließt ein Teil der Erträge direkt in die Finanzierung des Schulalltags zurück.
Wie in Uganda üblich werden auch an dieser Schule Schulgebühren erhoben. Dass Bildung etwas kostet, wirkt aus deutscher Perspektive zunächst befremdlich. In einem Land, in dem Bildung kostenlos zugänglich ist, erscheint dieser Gedanke schwer nachvollziehbar. Auch an der geplanten Schule steht der Zugang zu Bildung unabhängig vom Einkommen der Familien im Vordergrund. Gleichzeitig wurde durch viele Gespräche mit lokalen Fachkräften und Vertrauenspersonen deutlich, dass Schulgebühren in Uganda eine wichtige Rolle spielen. Wird der Schulbesuch kostenlos angeboten, sehen viele Familien darin keinen unmittelbaren Wert. Nicht selten werden Kinder dann zu Hause behalten, um im Haushalt, in der Landwirtschaft oder in anderen Bereichen mitzuarbeiten. Deshalb wird an der Schule ein Modell umgesetzt, das sowohl den kulturellen Kontext als auch die soziale Realität berücksichtigt. Die Schulgebühren bleiben niedrig und sollen für die meisten Familien bezahlbar sein. Gleichzeitig ist vorgesehen, dass über Stipendien und reduzierte Beiträge auch jene Kinder zur Schule gehen können, deren Familien die finanziellen Mittel nicht aufbringen können.
Auch langfristig ist eine nachhaltige Ausrichtung des Schulcampus vorgesehen. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Nutzung von Solarenergie. In den vergangenen Jahren haben sich in Uganda zunehmend verlässliche Möglichkeiten entwickelt, Solartechnologie dauerhaft und bedarfsgerecht einzusetzen. Die notwendige Infrastruktur ist vielerorts vorhanden, auch im ländlichen Raum. Auf dem Schulgelände soll eine Solaranlage dazu beitragen, den Strombedarf unabhängig und verlässlich zu decken. Gleichzeitig kann an der Schule ein bewusster Umgang mit Ressourcen gestärkt werden, der sich an den Erfahrungen und Kenntnissen der Lehrkräfte und Fachkräfte vor Ort orientiert.